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Deutsche Betriebe in China hoffen auf planbareres Umfeld

AHK-Vorstand Butek zu den Wachstumszahlen der Volksrepublik
Menschenmenge auf einem Nachtmarkt in Beijing

Eine der größten Herausforderungen für deutsche Unternehmen in China ist der schwache Konsum

© Peter Adams / Stone / Getty Images

Das chinesische Bruttosozialprodukt hat im zweiten Quartal 2025 um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugelegt – aus Sicht der deutschen Wirtschaft eine erfreuliche Entwicklung, aber noch kein Grund zur Entwarnung.

Gegenüber dem Plus von 5,4 Prozent im ersten Vierteljahr hat sich das Wachstum in China im zweiten Quartal leicht abgeschwächt. 

Dabei lagen die Exporte der Volksrepublik nach Angaben der chinesischen Zollbehörden im Juni 2025 um 5,8 Prozent über dem Vorjahresniveau – obwohl die Ausfuhren in die USA binnen Jahresfrist um 16,1 Prozent einbrachen und auch die Exporte nach Deutschland im Vergleich zu Juni 2024 nur um 3,5 Prozent zunahmen.

Mehr Lieferkettensicherheit, weniger Handelshürden 

Maximilian Butek

Maximilian Butek

© AHK Greater China

"Dass Chinas Wirtschaft im zweiten Quartal trotz geopolitischer Spannungen moderat gewachsen ist, wird von deutschen Unternehmen in China positiv aufgenommen", berichtete Maximilian Butek, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer in Ostchina (AHK), auf Medienanfrage. Um das Vertrauen der Betriebe in volatilen Zeiten nachhaltig zu stärken, brauche es jedoch "mehr Sicherheit für Lieferketten und weniger Handelsbarrieren".

Zollstreit verschärft das Kernproblem Konsum

Insbesondere mit Blick auf den Handelskonflikt zwischen China und den USA sagte Butek: "Wir hoffen, dass alle beteiligten Parteien zeitnah mit kühlem Kopf in den Dialog treten, um ein planbareres Umfeld zu schaffen." Denn: "Der schwache Konsum in China bleibt das Kernproblem für deutsche Unternehmen und wird durch den Handelskonflikt zusätzlich verschärft." 

Kurzfristige Maßnahmen für mehr Nachfrage hätten zuletzt erste kleine Erfolge erbracht, so der AHK-Geschäftsführer. "Notwendig sind jedoch weitere Konjunkturpakete, um die Konsumbereitschaft im Land dauerhaft zu stärken."

Erst im April hatten die AHK-Mitgliedsunternehmen in einer Umfrage Befürchtungen geäußert, dass sich die Geschäftsaussichten erheblich eintrüben könnten. 

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Thomas König Referatsleiter China | Asien Pazifik-Ausschuss der deutschen Wirtschaft (APA)

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Julia Fellinger Pressesprecherin