Als "Gift für die internationale deutsche Wirtschaft" bewertet Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), das "ständige Hin und Her in der Zollpolitik".
"Die Verunsicherung betrifft – direkt und auch indirekt – die vielen weltweiten Handelsbeziehungen, die die handelsoffene deutsche Volkswirtschaft hat", berichtete Treier der Funke Mediengruppe. "Die USA verlieren aktuell an Glaubwürdigkeit als verlässlicher Handelspartner – und langfristig möglicherweise als sicherer Markt für Investitionen europäischer Unternehmen."
Protektionismus und Handelskonflikte kosteten Unternehmen "Unsummen", kritisierte der DIHK-Außenwirtschaftschef, sie "gefährden Arbeitsplätze und untergraben die dringend benötigte Planungssicherheit." Die Folgen seien weltweit spürbar: "Laut einer aktuellen Umfrage der deutschen Auslandshandelskammern in den USA sehen 81 Prozent der deutschen Unternehmen vor Ort ihre Geschäfte durch zusätzliche Zölle beeinträchtigt."
Die EU müsse jetzt entschlossen handeln, forderte Treier: "Wir brauchen offene Märkte, gezielte Investitionen in Zukunftstechnologien und eine durchsetzungsstarke Handelspolitik." Denn: "Wer nur auf die Handelspolitik reagiert, riskiert, im globalen Wettbewerb, etwa gegen China, aber vor allem gegenüber den USA, ins Hintertreffen zu geraten. Jetzt ist der Moment, mit kaltem Herzen und kühlem Verstand klare Kante zu zeigen!"
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Anne ReinacherReferatsleiterin Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen