Die Forderung nach Erreichbarkeit klingt trivialer, als sie in der Praxis ist: Das stetige Verkehrswachstum führt gerade in den Citys zu Konflikten. Gleichzeitig werden die Anforderungen an Verkehr und Mobilität immer komplexer – Stichworte sind CO2-Reduktion, Verkehrsvermeidung, Erhöhung der Verkehrssicherheit oder neue technologische Lösungen.
Zukunft durch Mobilitätsvielfalt
Beim DIHK-Kongress "Zukunft Innenstadt: Lebendige Städte für Wirtschaft und Menschen – mit mehr Mobilität und Erreichbarkeit" im November 2024 wurde klar: Die IHK-Organisation unterstützt die Kommunen bei ihren Anstrengungen, die Innenstädte zu beleben.
Ein stadtverträglicher Verkehr für alle kann nach ihrer Einschätzung nur über Mobilitätsvielfalt erreicht werden: eine funktionsfähige Straßeninfrastruktur, zuverlässige öffentliche Verkehrssysteme, intermodale Angebote, ausreichend Parkflächen sowie attraktive Rad- und Fußwegenetze.
Dabei müssen die Belange der Unternehmen ausreichend berücksichtigt werden – schließlich stehen und fallen mit der Wirtschaft Wohlstand wie auch Attraktivität der Innenstädte. Eine gute Erreichbarkeit ist für Mitarbeitende und Kunden, aber auch für eine funktionierende Logistik unerlässlich. Doch die Diskussion um die "richtige" Verkehrswende wird häufig sehr emotional geführt.
Strategie entwickeln, Anreize setzen, kooperieren
Industrie- und Handelskammern (IHKs) vor Ort versuchen, diese Debatten konstruktiv und sachlich zu moderieren und für alle Beteiligten gute Ergebnisse zu erreichen. In ihrem Wegweiser hat die DIHK die wesentlichen Ansätze für eine zukunftsfähige Verkehrsplanung erläutert und in drei zentralen Handlungsempfehlungen zusammengefasst:
- Entwicklung und Umsetzung eines langfristigen und umfassenden Verkehrskonzepts, das alle Verkehrsträger integriert und klare Ziele sowie Maßnahmen definiert
- Anreize zur Änderung des Mobilitätsverhaltens etablieren – das können beispielsweise steuerliche Erleichterungen für Elektrofahrzeuge oder Subventionen für den öffentlichen Nahverkehr sein
- Stärkung der Zusammenarbeit und des Datenaustauschs zwischen den Akteuren, also zwischen Ämtern, Wirtschaftsförderungen, Mobilitätsbeauftragten, Bürgern und der Wirtschaft
Praktische Tipps dafür finden sich in der Publikation, die unter anderem digitale Lösungen beleuchtet und Handlungsoptionen für Auto-, Fahrrad- und öffentlichen Personennahverkehr vorstellt. Sie finden den Wegweiser hier zum Download:
DIHK-Wegweiser Zukunft Innenstadt (PDF, 1 MB)