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Internationale Studierende "Hoffnungsschimmer" für MINT-Berufe

Achim Dercks wirbt für bessere Bedingungen und mehr Unterstützung
Integration ausländische Fachkräfte

Ohne MINT-Fachkräfte mit ausländischen Wurzeln kommen deutsche Betriebe an ihre Grenzen

© Nitat Termmee / Moment / Getty Images

Angesichts der erheblichen Lücke von Expertinnen und Experten in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) rät die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), ausländischen Studierenden den Weg in den deutschen Arbeitsmarkt besser zu ebnen.

In MINT-Berufen sei der Fachkräftemangel besonders groß, berichtet der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Damit bestätige der aktuelle MINT-Herbstreport des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln die Ergebnisse vieler DIHK-Unternehmensbefragungen.

Viele Studierende, die bleiben wollten, gehen

"Ein wertvoller Hoffnungsschimmer ist daher der Zuwachs der international Studierenden in den MINT-Fächern", so Dercks. "Pro Jahr schließen derzeit mehr als 50.000 Männer und Frauen aus dem Ausland ihr Studium in Deutschland erfolgreich ab – über die Hälfte davon in einem MINT-Studienfach. Der Wermutstropfen: Zehn Jahre nach Studienbeginn hat mehr als die Hälfte von ihnen das Land wieder verlassen, obwohl zwei Drittel ursprünglich bleiben wollten. Das können wir uns nicht leisten."

Es gelte, den Rechtsrahmen für den Verbleib in Deutschland großzügiger auszugestalten und die gesellschaftliche Integration zu verbessern, mahnt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Die Hochschulen sollten diese Studierendengruppe noch enger als bisher begleiten." Hierfür eigneten sich beispielsweise internationale Mentoren- oder Buddy-Programme, schlägt er vor. "Einen positiven Beitrag können auch Lehrformate mit großer Nähe zur Arbeitswelt leisten. Zudem sollten Bildungsausländer frühzeitig die Gelegenheit erhalten, Praxiserfahrungen in der Wirtschaft zu sammeln."

Wirtschaftskontakte forcieren

Auch dazu könnten Hochschulen beitragen, "indem sie Kontakte zu regionalen Unternehmen und Kammern herstellen". Aus solchen Kooperationen könnten Patenprogramme erwachsen, die etwa gezielte Unterstützung im Bewerbungsprozess böten. "Bei allem kommt es darauf an, die internationalen Studierenden bestmöglich auf ihrem Weg in den deutschen Arbeitsmarkt zu begleiten", so Dercks' Resümee.

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