US-Präsident Donald Trump droht damit, ab dem 1. Juni Strafzölle in Höhe von 50 Prozent auf EU-Importe zu erheben. Nach Auffassung von Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), sollte die EU dialogbereit und zugleich selbstbewusst reagieren.
Treier bewertet Trumps Ankündigung als eine "provokante Kehrtwende": "Ein Zollsatz von 50 Prozent trifft deutsche Unternehmen mit voller Wucht und schwächt die Welthandelsordnung weiter", so der DIHK-Außenwirtschaftschef.
Dennoch rät er: "Die Dialogbereitschaft der EU muss trotz dieser Ankündigung des US-Präsidenten aufrechterhalten werden. Aus Sicht der Wirtschaft ist es entscheidend, dass die EU nicht vorschnell einen schlechten Deal eingeht, der langfristig negative Konsequenzen für den Wirtschaftsstandort Deutschland hat."
Insbesondere nach den positiven Signalen des G7-Finanzministertreffens in Kanada müsse "die dialogbereite und zugleich selbstbewusste Verhandlungsstrategie der EU in den heutigen Gesprächen zwischen der EU-Kommission und den USA weitergeführt werden", mahnt Treier.
Die EU habe der US-Regierung mehrfach fundierte Vorschläge unterbreitet und gezeigt, dass sie bereit sei, den Dialog zum Wohle beider Seiten fortzusetzen. "Denn letztlich schadet diese Handelspolitik den Standorten und Konsumenten in den USA noch stärker als in Europa", stellt der DIHK-Außenwirtschaftschef klar. "Gleichzeitig müssen wir zusammen die multilaterale Handelsordnung wieder stärken und unsere Bezugs- und Absatzmärkte diversifizieren, auch um kritische Abhängigkeiten zu reduzieren. Gerade in diesen unsicheren Zeiten sind Planbarkeit und verlässliche Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft unerlässlich."