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Was deutsche Unternehmen von Afrika erwarten

DIHK veröffentlicht Sonderauswertung zum AHK World Business Outlook
Globus mit Afrika

Das Update des World Business Outlook nimmt vor allem Afrika in den Blick

© Richard Drury / DigitalVision / Getty Images

Welche Chancen und Risiken deutsche Unternehmen in einem Afrika-Engagement sehen, berichtet Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), vor dem Hintergrund einer aktuellen Umfrage.

Volker Treier am Mikrofon

Volker Treier

© DIHK / Jens Schicke

"Beim Handel Deutschlands mit den afrikanischen Ländern stehen die Zeichen weiterhin auf Wachstum", so Treier unter Verweis auf die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Sie zeigen für die deutschen Afrika-Exporte einen Zuwachs, der deutlich über den vergleichbaren Werten mit anderen Weltregionen liegt.

"Das liegt etwa an Nachholeffekten, bedingt durch den Rückgang in den Corona-Jahren", erläutert der DIHK-Außenwirtschaftschef. Ein weiterer Faktor sei, dass die deutschen Unternehmen ihre Suche nach alternativen Absatzmärkten zuletzt verstärkt hätten. "Dies kommt auch der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit unserem Nachbarkontinent zugute."

Diversifizierung wichtiges Investitionsmotiv

Treier verweist auf eine neue Sonderauswertung des aktuellen AHK World Business Outlook (WBO), der zufolge 61 Prozent der in Subsahara-Afrika tätigen Unternehmen derzeit aufgrund der Marktgröße oder zur Markterschließung Investitionen planen (weltweit 55 Prozent). Und: "Die Diversifizierung spielt für 22 Prozent der Unternehmen in Subsahara-Afrika eine dominante Rolle bei ihren Entscheidungen, vor Ort zu investieren, im weltweiten Schnitt sind es 18 Prozent." Einen besonders geeigneten Standort für die Diversifizierung sehen die Unternehmen mit 25 Prozent in Marokko.

"Neben den zahlreichen Chancen, die in den deutsch-afrikanischen Wirtschaftsbeziehungen liegen, müssen gleichwohl bestehende Herausforderungen in den Ländern überwunden werden", relativiert der DIHK-Außenwirtschaftschef. Dem aktuellen AHK World Business Outlook Update zufolge verzeichnen Unternehmen an ihren afrikanischen Standorten insbesondere Geschäftsrisiken hinsichtlich volatiler Rohstoffpreise, schwankender Wechselkurse und unsicherer wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen. Hinzu kommen Schwierigkeiten bei der Finanzierung. "Das global insgesamt abgekühlte konjunkturelle Umfeld mit teilweise noch immer hohen Inflationsraten und gestiegenem Zinsniveau, die Nachfrageschwäche Chinas und geopolitische Risiken dämpfen zudem die Aussichten für die Wirtschaftsentwicklung auch in Afrika", ergänzt Treier.

Große Hoffnungen in einen afrikanischen Binnenmarkt

Dagegen werten die deutschen Unternehmen insbesondere die Gründung der Afrikanischen Freihandelszone AfCFTA (African Continental Free Trade Area) als positives Signal für ein Engagement auf dem Kontinent. "Ein Binnenmarkt in Afrika wäre für viele deutsche Unternehmen von Vorteil, die von einem Standort, beispielsweise in Südafrika oder Kenia, die gesamte Region beliefern wollen", erklärt Treier. "Der Aufbau der Freihandelszone wird einhergehen mit Investitionen in die Infrastruktur." Auch hier ergäben sich perspektivisch Chancen für deutsche Unternehmen – sei es für beratende Ingenieurdienstleistungen oder für den Maschinenbau, der entsprechendes Gerät zur Verfügung stellen könnte.  

Als Zeichen für das große Interesse der deutschen Wirtschaft an den afrikanischen Ländern führt Treier nicht zuletzt habe den "G20 Investment Summit – German Business and the Compact with Africa Countries" am 20. November in Berlin an. Rund 1.000 Teilnehmende hatten die größte deutsch-afrikanische Wirtschaftskonferenz aller Zeiten besucht.

Sie finden die gesamten Ergebnisse der Sonderauswertung hier zum Download:

AHK World Business Outlook Update Afrika, Nah- und Mittelost (PDF, 262 KB)

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Carolin Herweg Referatsleiterin Internationale Konjunktur

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