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Mittelständler unterstützt Bundesregierung mit Praxis-Know-how

Familienunternehmer Jöst ist Mitglied im Beirat für Sustainable Finance
Familienunternehmer Jöst

Neu im Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung: Christian Jöst, Unternehmer aus Südhessen, (li.) und als "Beobachter" Dr. Rainer Kambeck, DIHK (re.). Neue Vorsitzende des Beirats ist Silke Stremlau, Hannoversche Kassen

© privat

Jöst hatte sich auf Vorschlag der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt um eine Mitgliedschaft beworben. Der Beirat soll die Bundesregierung bei der Umsetzung ihrer Sustainable Finance-Strategie beraten. Am 10. Juni konstituierte sich das Gremium für die neue Legislaturperiode. Unternehmer Jöst und DIHK verstehen sich vor allem auch als Sprachrohr für die Interessen der mittelständischen Unternehmen bei allen Themen rund um das Thema Nachhaltigkeit.

Der Beirat wurde 2019 von Bundesfinanz-, Bundesumwelt- sowie Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam ins Leben gerufen. Er arbeitet als unabhängige und effektive Multistakeholder-Dialogplattform mit Mitgliedern aus Realwirtschaft, Finanzwirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.

Einziger Eigentümer-Unternehmer

"Als Familienunternehmer mit etwa 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehe ich mich in diesem Gremium als Fürsprecher der Realwirtschaft und Repräsentant der kleinen und mittleren Unternehmen – schließlich bin ich offenbar der einzige Eigentümer-Unternehmer im Gremium und auch der einzige Vertreter des deutschen Mittelstands", so Christian Jöst, der auch Vizepräsident der IHK Darmstadt ist.

Und weiter: "Die Bundesregierung hat sich ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Wenn eine praxisgerechte Umsetzung dieser Ziele mit dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen einhergeht, kann Deutschland als Wirtschaftsstandort profitieren."  

Transformationsanreize im Finanzsektor

Unter dem Schlagwort Sustainable Finance setzen EU-Kommission und Bunderegierung ihre Strategien um, im Finanzsystem die Belange des Klima- und Umweltschutzes sowie der sozialen Unternehmensführung stärker miteinzubeziehen. Über die Finanzierungsseite sollen so Anreize zur Transformation in Richtung klimaneutrale Wirtschaft geschaffen werden.

Mit Blick auf das Pariser Klimaabkommen und die deutschen Klimaziele wird dieses Thema in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen – und für die gesamte gewerbliche Wirtschaft von hoher Relevanz bleiben. Das wird zahlreiche Betriebe vor zusätzliche Herausforderungen stellen.

Gerade kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) stehen in der Regel nur wenige Ressourcen zur Verfügung, um die umfangreichen Klassifizierungen der eigenen Wirtschaftsabläufe vorzunehmen und den ausführlichen Berichtspflichten nachzukommen. Viele dieser Betriebe haben derzeit schlicht Sorge vor weiteren bürokratischen Verpflichtungen. 

Unter anderem deswegen ist auch der DIHK mit Bereichsleiter Rainer Kambeck als ständiger Beobachter im Beirat vertreten. Er will die Interessen und Bedürfnisse der Unternehmerinnen und Unternehmer genau im Blick behalten.

Rücksicht auf die unternehmerische Praxis nehmen

Rainer Kambeck sagt dazu: "Die deutschen Unternehmen stehen gerade jetzt vor zahlreichen Herausforderungen. Sie müssen sich ohnehin auf große Veränderungen einstellen, insbesondere im globalen Handel und bei der Energieversorgung.

Angesichts der wichtigen Rolle, die dem Finanzsektor auf dem Weg zur Klimaneutralität zukommen soll, muss beim Umbau der Finanzmärkte Rücksicht auf die unternehmerische Praxis genommen werden. So sollten etwa Regularien für Banken und die Umsetzung der Transformation in der Realwirtschaft zeitlich synchronisiert werden und die bürokratische Belastung für KMU möglichst gering bleiben." 

Der Beirat für Sustainable Finance wird für die Dauer der Legislaturperiode bestellt. 

Sustainable Finance

Christian Jöst als Mitglied und Rainer Kambeck für den DIHK als Beobachter (beide hinten links) im Sustainable Finance-Beirat

© Bundesfinanzministerium / Photothek

Kontakt

Mann im Haus der deutschen Wirtschaft
Dr. Rainer Kambeck Bereichsleiter Wirtschafts- und Finanzpolitik, Mittelstand