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Deutsche Schule der Borromäerinnen, Kairo, Ägypten

Moqattam-Projekt der DSB Kairo
Junge Frau erklärt an einem Tisch sitzenden Schulkindern etwas

DSB-Schülerinnen setzen sich regelmäßig für benachteiligte Kinder ein

© DIHK

Idee/Ziel: 

Im Rahmen des Projekts bieten Schülerinnen aus den Klassen 7 bis 12 der Deutschen Schule der Borromäerinnen Kairo (DSB) zweimal die Woche sozial benachteiligten Kindern aus dem informellen Stadtteil Manschiyyet Nasser, dessen Einwohner überwiegend vom Abfallsammeln und -verwerten leben, kostenlosen Unterricht in Kleingruppen und Freizeitaktivitäten an. Der Stadtteil liegt auf dem Moqattam-Steinplateau im Südosten der Metropole, nach dem das Projekt benannt ist.

Ziele des Projekts für die Kinder und Frauen aus Manschiyyet Nasser, der bekanntesten "Müllstadt" Kairos, sind: Kognitive und emotionale Förderung der Kinder sowie Stärkung der Frauen in Manschiyyet Nasser, Persönlichkeitsentwicklung der DSB-Mädchen sowie Stärkung des positiven Europa-Bildes (Helfer und Bildungsstandort) in Ägypten.

Umsetzung: 

Die Deutsche Schule unterstützt die Schulen in der Manschiyyet Nasser  mit Unterricht in den ärmlichen, schlecht ausgestatteten Einrichtungen vor Ort und außerdem mit ihren eigenen Räumlichkeiten und ihrer Ausstattung: Einmal im Monat besuchen die Schülerinnen und Schüler aus der "Müllstadt" die Deutsche Schule, die besser ausgestattet ist. Darüber hinaus haben die Kinder in der DSB mehr Raum für Bewegung und Spiel, auf dem Schulhof, dem Spielplatz oder in der Turnhalle. 

Die Schülerinnen der DSB werden für das Projekt auf sechs Klassen verteilt und sind für Planung des Unterrichts und der außerunterrichtlichen Aktivitäten verantwortlich. Nach jeder Stunde füllen die DSB-Schülerinnen einen Unterrichtsbericht aus, in dem das behandelte Thema, die angewandte Lehrmethode und das Verständnis der Kinder dokumentiert werden. Damit ist auch der Fortschritt der Kinder verfolgbar. 

Die größte Herausforderung war die Anreise, da der Stadtteil unsicher ist. Die Schulleiterin hat dafür gesorgt, dass ein Fahrer engagiert wird, der die Schulvertreterinnen zum Unterrichtsort bringt und dort wartet. Die Kosten trägt die Schule. Ein weiteres Problem ist das begrenzte Weltverständnis der Kinder; sie glaubten, die Welt beginne und ende in ihrer "Müllstadt". Auch die Kommunikation mit den Kindern gestaltet sich herausfordernd, da sie eine einfühlsame Ansprache benötigen und leicht verletzt werden können.

Erfolge: 

Die Erfolge des Projekts zeigen sich besonders in der Dynamik zwischen den Kindern und den Schülerinnen. Die Kinder aus Manschiyyet Nasser  erhalten nicht nur Fachunterricht, sondern auch emotionale Unterstützung, die sie in ihrem Leben oft vermissen. 

Das Moqattam-Projekt soll auch zur Stärkung der Frauen in Manschiyyet Nasser beitragen. Sie erkennen mit Hilfe des Projekts, dass sie so stark, klug und fähig sind, ihre Träume zu verwirklichen wie jeder Mann. 

Bei den Schülerinnen der DSB fördert das Projekt die Persönlichkeitsentwicklung. Das Projekt stärkt unter anderem die kritische Wahrnehmung des eigenen privilegierten gesellschaftlichen Status und stärkt das Verantwortungsbewusstsein der Mädchen gegenüber sozioökonomisch schlechter Gestellten. Dadurch wird das intuitive Verständnis für soziale Nachhaltigkeit intensiviert und in Handlungskompetenz umgemünzt. Da sie Lehrerinnen und Chefinnen im Unterricht sind, stärkt das Projekt ihr Selbstbewusstsein und ihre Position als selbstständige Frauen in einer Führungsrolle.

Kontakt

Porträtfoto Jana Heiberger, Referatsleiterin Fachkräftesicherung | Ausbildung
Jana Heiberger Referatsleiterin Berufsorientierung, Berufsschule, MINT-Förderung

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Porträtfoto Jan Kuper
Jan Kuper Referatsleiter Neue Entwicklungen in der beruflichen Weiterbildung