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DIHK hält CO₂-Speicherstrategie für ein gutes Signal

Achim Dercks: Deutschland sollte hier ganz vorne mitspielen
Luftbild von Rohrleitungen im Meer

Die Speicherung von CO₂ soll künftig auch in der deutschen Nord- und Ostsee erlaubt sein

© AvigatorPhotographer / iStock / Getty Images Plus

Dass das Bundeswirtschaftsministerium jetzt die Abscheidung, den Transport und die Nutzung von Kohlenstoffverbindungen ermöglichen will, bewertet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) grundsätzlich positiv. Sie drängt aber auf eine breite Offenheit der Strategie.

Die vom Ministerium vorgelegten Eckpunkte einer Carbon Management Strategie sehen den Einsatz von CCUS-Maßnahmen (Carbon Capture, Utilisation and Storage) vor, damit Deutschland eine Chance hat, seine Klimaziele zu erreichen.

Dabei soll unter anderem künftig die Offshore-Speicherung von CO2 im Meer außerhalb von Schutzgebieten erlaubt sein. Für Verstromungsanlagen mit gasförmigen Energieträgern oder Biomasse soll die Anwendung von CCUS-Maßnahmen ermöglicht, aber zumindest bei fossilen Energieträgern nicht gefördert werden; Emissionen aus der Kohle-Verstromung sind vom Zugang CO2-Pipelines explizit ausgeschlossen.

Notwendig, um Klimaziele zu erreichen

Porträtfoto Achim Dercks gestikulierend

Achim Dercks

© DIHK / Werner Schuering

Ob darüber hinaus weitere Lenkungsaspekte vorgesehen sind, lässt die Bundesregierung offen.

Grundsätzlich zeigt sich der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks jedoch schon einmal erleichtert darüber, dass das Thema CCUS angegangen wird: "Kurz nach der Vorlage der europäischen Strategie setzt Deutschland mit der Carbon-Management-Strategie ein gutes Signal", kommentiert er die Eckpunkte. "Die Bundesregierung erkennt die Notwendigkeit der Abscheidung, Nutzung und Speicherung von CO2 an, um die Klimaziele zu erreichen."

Sämtlichen Unternehmen den Zugang eröffnen

Auf den deutschen Unternehmen laste der Druck, in 20 Jahren klimaneutral sein zu müssen, führt Dercks aus. Das könne nur mit einer breiten Offenheit für verschiedene Optionen gelingen. "Die deutsche Carbon-Management-Strategie sollte deshalb sämtlichen Unternehmen den Zugang zu CCUS eröffnen", fordert der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Denn es ist nach aktuellem Stand sehr wahrscheinlich, dass nicht alle Produktionsprozesse technisch oder wirtschaftlich rasch elektrifiziert oder auf Wasserstoff umgestellt werden können."

Einschränkungen würden Wettbewerb verzerren

Die Europäische Kommission habe dies erkannt und sehe daher keine Beschränkung ihrer Strategie auf einzelne Branchen vor, so Dercks. "Wenn die Bundesregierung hier Einschränkungen vornimmt, würde das zu einem Wettbewerbsnachteil für deutsche Unternehmen führen." Die CCUS-Technologie sei derzeit zwar noch teuer, räumt er ein. "Technologische Innovationen, die wir weltweit sehen werden, können allerdings noch deutliche Kostensenkungen auslösen. Deutschland sollte hier ganz vorne mitspielen."


Zu den Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Dekarbonisierung hat sich die DIHK-Vollversammlung in einem Beschluss von September 2023 positioniert:

Klimaneutralität 2045: Aufbau neuer Infrastrukturen für die Energiewende (PDF, 280 KB)

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Louise Maizières
Louise Maizières Referatsleiterin für Wasserstoff, Wärme und alternative Antriebe

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Porträtbild Petra Blum, Pressesprecherin
Petra Blum Pressesprecherin