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DIHK hofft auf transatlantischen Bürokratieabbau

Treier: Einigung im EU-US-Handels- und Technologierat wäre ein "Paukenschlag"
EU-US Trade and Technology Council Mai 2023

Zuletzt hatte der EU-US-Handels- und Technologierat Ende Mai 2023 getagt

© European Union, 2023 / Urban Andersson

Weniger Protektionismus und bessere Rahmenbedingungen für den Handel zwischen den USA und der Europäischen Union – insbesondere mit Blick auf den gegenseitigen Marktzugang – wünscht sich die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK).

Nach längerer Pause treffen sich am 30. Januar Vertreterinnen und Vertreter von EU und USA zum Transatlantischen Handels- und Technologierat in Washington DC. Das Forum wurde Mitte 2021 eingerichtet, um die Vorgehensweise in globalen Handels-, Wirtschafts- und Technologiefragen zu koordinieren und die transatlantischen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zu vertiefen.

Volker Treier im Atrium 2022

Volker Treier

© DIHK / Werner Schuering

DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier setzt große Hoffnungen in das anstehende Treffen: "Die deutsche Wirtschaft braucht dringend bessere internationale Handelsbedingungen", stellt er klar. Der Protektionismus lähme ganz aktuell den Außenhandel. Beim Transatlantischen Handels- und Technologierat könne "ein Knoten durchgeschlagen werden, um bessere globale Zukunftsstandards etwa für die digitale und grüne Transformation zu setzen und die transatlantischen Handels- und Investitionsbeziehungen zu stärken", hofft Treier. "Durch eine engere Zusammenarbeit können beide Seiten die Entstehung neuer Handelshemmnisse verhindern."

All dies wäre nach seiner Einschätzung "ein besonderer Wettbewerbsvorteil für die weltweit agierenden deutschen Unternehmen". Schließlich böten sich für hiesige Unternehmen in den USA viele Marktchancen, gleichzeitig bestünden aber zahlreiche Handelshemmnisse wie "Buy America"-Ansätze bei der Vergabe öffentlicher Aufträge fort.

Potenzielle Handelskonflikte entschärfen

"Zudem drohen neue Handelskonflikte, die es zu entschärfen gilt", warnt der DIHK-Außenwirtschaftschef. Er plädiert für einen umfangreichen besseren Marktzugang, wie er "für beide Seiten erstrebenswert" sei. Als bedeutsam bewertet er neben dem Zollabbau insbesondere die gegenseitige Anerkennung von Konformitätsbewertungen. Denn: "Dann müssten die Unternehmen nicht mehr den doppelten Nachweis in beiden Märkten erbringen, dass ihre Waren den jeweiligen gesetzlichen Produktstandards gleichen Niveaus entsprechen."

Von einem solchen "transatlantischen Bürokratieabbau" etwa im Maschinenbau oder für Technologien, die zentral für die grüne Transformation sind, könnten laut Treier viele deutsche Unternehmen profitieren. "Eine transatlantische Einigung hierzu wäre ein Paukenschlag für die deutsche Außenwirtschaft."

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Anne Reinacher Referatsleiterin Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen

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Susanne Schraff Pressesprecherin