Die EZB hatte sich in ihrer Sitzung am 7. März dazu entschlossen, die Leitzinsen unverändert zu belassen – nicht zuletzt angesichts der weiter sinkenden Inflationsrate. In der sieht auch Wansleben einen "Hoffnungsschimmer für die Unternehmen".
Für eine Entwarnung sei es aber noch zu früh, stellt er klar. "Denn die Kerninflation, also die Preissteigerung ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise, geht deutlich langsamer zurück. Auch sind die Entwicklungen in den Euroländern sehr unterschiedlich."
Sinkende Inflation gut für Investitionen und Konsum
Sofern der erfreuliche Abwärtstrend bei der Inflationsrate anhalte, "sollte dann auch eine Lockerung der Geldpolitik möglich sein", hofft der DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Das wäre besonders für Betriebe im Baugewerbe, die erheblich unter den hohen Bauzinsen leiden, und für alle Unternehmen, die investieren wollen, eine gute Nachricht."
Mit sinkenden Inflationsraten dürfte sich laut Wansleben zudem die Kaufkraft der Verbraucher wieder stabilisieren. "Das käme perspektivisch auch Händlern und konsumnahen Dienstleistern wie zum Beispiel den Gastronomen zugute."
Kosten bleiben ein Standortproblem
Ein anhaltendes Problem sieht er aber weiterhin in den hohen Standortkosten in Deutschland: "Energie und andere Vorleistungen sind trotz zuletzt gesunkener Preise immer noch deutlich teurer als vor der Pandemie. Auch muss der Bürokratieabbau umfassender und schneller erfolgen. Hier sind die Bundesregierung und die EU-Politik gefordert, endlich die richtigen Weichen zu stellen."