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Kraftwerke erst abschalten, wenn Alternativen verfügbar sind

DIHK plädiert auch für Ausbau der europäischen Infrastruktur
Geothermie-Kraftwerk in Island

Für die Versorgungssicherheit maßgeblich sind wetterunabhängige Energiequellen wie Erdwärme

© Nancybelle Gonzaga Villarroya / Moment / Getty Images

Energie ist für die deutsche Wirtschaft schon heute teurer und weniger zuverlässig verfügbar denn je. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) warnt davor, das Angebot in dieser ohnehin schwierigen Situation noch weiter zu verknappen.

DIHK-Präsident Peter Adrian

Peter Adrian

© DIHK / Werner Schuering

"Deutsche Unternehmen brauchen international wettbewerbsfähige Energiepreise und sind auf eine sichere Versorgung angewiesen", sagte DIHK-Präsident Peter Adrian auf Medienanfrage. Die deutschen Strompreise an der Börse lägen aber immer noch doppelt so hoch wie 2019. Inklusive Steuern, Netzentgelten und Umlagen seien die Kosten zum Teil viermal so hoch wie in anderen Ländern.

"Derzeit sprechen viele Gründe dafür, dass dieser Wettbewerbsnachteil auch in Zukunft bestehen bleibt", so Adrians Prognose. "Gleichzeitig berichten uns viele Unternehmen von kleineren und größeren Stromausfällen."

Energiemix muss versorgungssicher sein

Vor diesem Hintergrund mahnte der DIHK-Präsident, bestehende Kraftwerke frühestens dann abzuschalten, wenn andere Leistungen gesichert verfügbar seien. "Für einen versorgungssicheren Energiemix sind neben wetterunabhängigen Erneuerbaren wie Wasserkraft, Tiefen-Geothermie und Biomasse auch Gas- und voraussichtlich Kohlekraftwerke mindestens solange notwendig, bis Energiespeicher und Wasserstoffkraftwerke ausreichend zur Verfügung stehen."

Zudem helfe es der deutschen Wirtschaft, "die europäischen Märkte für Strom und Gas durch den Ausbau grenzüberschreitender Infrastruktur weiter zu stärken", so Adrian weiter. "Denn eine gemeinsame europäische Versorgung ist effizienter und sicherer."

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Dr. Niclas Wenz Referatsleiter für Strommarkt, erneuerbare Energie und nationalen Klimaschutz

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Dominik Ohlig Pressesprecher