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Kritische Infrastrukturen schützen – digital und analog

Wansleben: Sicherheit ist ein essenzieller Standortfaktor für Investoren
Tesla Grünheide

Der Produktionsstopp im Tesla-Werk in Grünheide verursacht dem Unternehmen und auch dem Standort-Image enorme Schäden

© Sean Gallup / Getty Images News

Nach dem Anschlag auf die Stromversorgung des brandenburgischen Tesla-Werks hat Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), auf die enorme Bedeutung hingewiesen, die der wirkungsvolle Schutz kritischer Infrastrukturen für die deutsche Wirtschaft hat.

Martin Wansleben Podium

Martin Wansleben

© DIHK / Jens Schicke

Vieles sei in den vergangenen Jahren am Standort Deutschland ins Rutschen geraten, sagte Wansleben auf Medienanfrage, "aber die Sicherheit vor kriminell oder terroristisch motivierten Anschlägen auf unsere Infrastruktur war bislang ein konstanter Standortfaktor".

Infrastrukturen seien "die Lebensadern der deutschen Wirtschaft", so der DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Den Schutz dieser Infrastrukturen gilt es nun leider dringend an die verändere Sicherheitslage anzupassen."

Risiken auch durch Cyberangriffe aus dem Ausland

Es sei "essenziell, dass Investoren Deutschland auch weiterhin als sicheres Land einschätzen können", stellte Wansleben klar. "Der Wettbewerb um Investitionen hängt entscheidend an der Qualität guter Standortfaktoren." Die hiesigen Infrastrukturen seien nicht nur durch den aktuellen Angriff auf das Werk des Autoherstellers Tesla in Grünheide gefährdet, sondern "insbesondere auch durch Cyberangriffe aus dem Ausland", warnte er. "Wir brauchen eine wirklich effektive Zusammenarbeit von Staat und Wirtschaft, aber auch Rechtsklarheit in den betreffenden Fragen."

Gesetze für analoge und digitale Sicherheit eng abstimmen

Als einen Ansatzpunkt nannte er das geplante "Kritis-Dachgesetz", das die analoge Sicherheit kritischer Infrastrukturen verbessern soll. Es gelte, das Gesetz zeitnah zu verabschieden, wobei die Regelungen "praktisch und mit angemessenem Aufwand umsetzbar sein" müssten, mahnte Wansleben.

Der DIHK-Hauptgeschäftsführer gab auch zu bedenken, dass sich mit Blick auf eine Erhöhung der Resilienz physische Sicherheit und die Sicherheit von Daten und Informationen nicht mehr trennen ließen. Darum gelte es, "Kritis" eng mit Maßnahmen zur Cybersicherheit kritischer Infrastrukturen abzustimmen. Die Verabschiedung des zugehörigen Gesetzes werde jedoch von der Bundesregierung seit Monaten verschleppt.

Wirtschaft informieren und unterstützen

"Die öffentliche Hand sollte den Unternehmen darüber hinaus passgenaue Informationen zur aktuellen Sicherheitslage – Cyber- und analoge Bedrohungen – mit konkreten Handlungsempfehlungen zur Verfügung stellen", fuhr Wansleben fort. "Im Schadensfall brauchen die Unternehmen Unterstützung. Dafür sind klare staatlichen Zuständigkeiten sowie eine entsprechende personelle Ausstattung und Vernetzung der Aufsichtsbehörden von Bund und Ländern erforderlich."

Sein Resümee: "Alle Maßnahmen müssen darauf hinwirken, das Schutzniveau der Unternehmen zu verbessern und deren eigene Sicherheitsbemühungen zu unterstützen."

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Dr. Katrin Sobania Referatsleiterin Informations- und Kommunikationstechnologie | E-Government | Postdienste | IT-Sicherheit

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