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Regierungspläne zum Industriestrom "keine geeignete Lösung"

DIHK für pragmatische Steuervergünstigungen nach US-Vorbild
Mehrere Strommasten stehen in einer Reihe

© Getty Images / yangphoto / E+

Das von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck angekündigte Konzept zur Einführung eines "wettbewerbsfähigen Industriestrompreises" bewertet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) skeptisch.

Dr. Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer

Achim Dercks

© DIHK / Werner Schuering

"Die deutschen Strompreise sind und bleiben im europäischen und internationalen Vergleich hoch", sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks auf Medienanfrage. "Aktuell bezahlen deutsche Betriebe etwa das Vierfache eines französischen Wettbewerbers. Daher ist es wichtig, dass sich die Bundesregierung Gedanken macht, wie die Preise wettbewerbsfähig werden können."

Ein vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragtes Eckpunktepapier skizziert ein Modell, bei dem der Staat in von der Bundesnetzagentur organisierten Ausschreibungen Stromanbieter und Industrieverbraucher zusammenbringt. Die Differenz zwischen dem sich dabei ergebenden Vertragspreis und einem zuvor festgelegten Höchstwert, der möglichst nah am Gestehungspreis für Windenergie auf See liegen soll, würde die öffentliche Hand tragen; mitbieten dürften Unternehmen nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Die DIHK halte den Vorschlag für keine geeignete Lösung, so Dercks. Pragmatischer seien aus Sicht der DIHK Bestandteile des amerikanischen Weges des "Inflation Reduction Act": "Betreiber von Windrädern und Photovoltaik-Parks sollten durch Steuervergünstigungen wie beispielsweise schnellere Abschreibungen oder steuerliche Förderungen belohnt werden, wenn sie einen langfristigen und damit preisstabilen Abnahmevertrag mit einem Industriekunden abschließen."

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Dr. Niclas Wenz Referatsleiter für Strommarkt, erneuerbare Energie und nationalen Klimaschutz

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Petra Blum Pressesprecherin