Pfadnavigation

Taste the Job – Azubi für einen Tag

Firmenbesuch von Kellner und Dercks im Sommer der Berufsausbildung
Gruppenfoto auf einem Baufirmengelände

Michael Kellner (3.v.l.) und Achim Dercks (3.v.r.) besuchten gemeinsam mit Netzwerk-Projektleiterin Sarah Strobel (M.) die Firma Frisch & Faust

© NUiF / Viktor Strasse

Wie ein Berliner Bauunternehmen dem Fachkräftemangel in der Branche begegnet, erfuhren Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, und Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), jetzt bei einem Unternehmensbesuch vor Ort.

Im Rahmen der Veranstaltung "Taste the Job – Azubi für einen Tag", die das Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge gemeinsam mit der DIHK im Rahmen des Sommers der Berufsausbildung organisiert hatte, waren Michael Kellner und Achim Dercks am 27. Mai bei der Frisch & Faust Tiefbau GmbH zu Gast.

Wie können junge Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte für die duale Berufsausbildung begeistert werden? Welche Rolle spielt die Berufsorientierung? Wie kommen Unternehmen mit potenziellen Azubis in Kontakt? Und welche Herausforderungen und Chancen bringen Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte mit? Diese Fragen diskutierten Dercks und Kellner in Berlin mit Dieter Mießen, Kaufmännischer Leiter und Prokurist bei der Frisch & Faust Tiefbau GmbH, gemeinsam mit einem Mitarbeiter mit Fluchthintergrund und einem Ausbildungsinteressierten.

Darüber hinaus verschaffte die Veranstaltung "Taste the Job – Azubi für einen Tag" den Teilnehmenden einen Eindruck, wie Berufsorientierung im Unternehmen gelingen kann. An unterschiedlichen Stationen wurden typische Aufgaben des Tiefbaufacharbeiters und des Rohleitungsbauers simuliert. Ausbildungsinteressierte, die aktuell noch einen B2-Berufsprachkurs besuchen, konnten sich im Ausheben einer Baugrube mit einem Minibagger üben und mit einer ferngesteuerten Kamera ein Kanalrohr inspizieren. So erhielten nicht nur die Azubis in spe praktische Einblicke in verschiedene Ausbildungsinhalte, auch das Unternehmen konnte einen ersten Eindruck der bereits vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Teilnehmenden gewinnen.

Nach wie vor ein Erfolgsmodell

Michael Kellner

Michael Kellner

© NUiF / Viktor Strasse

Michael Kellner unterstreicht den weiterhin hohen Stellenwert der dualen Berufsausbildung: "Die duale Ausbildung ist nach wie vor ein Erfolgsmodell – sowohl für junge Menschen als auch für Unternehmen. Sie bietet einen perspektivenreichen Berufseinstieg und ist zudem ein wichtiger Baustein, um den Fachkräftebedarf in den Betrieben zu decken", so der Parlamentarische Staatssekretär. "Auszubildende mit Flucht- und Zuwanderungshintergrund sind dabei in den letzten Jahren zu einer wichtigen Zielgruppe für die Unternehmen geworden. Umso wichtiger ist es, diese Zielgruppe auch in Zukunft zu erreichen. Dafür braucht es gute Informationen und Vorbilder aus der Praxis, die zeigen, wie es geht und welche Entwicklungsmöglichkeiten es gibt. Gemeinsam mit der Allianz für Aus- und Weiterbildung und dem Sommer der Berufsausbildung setzen wir genau hier an: Wir möchten die Attraktivität der dualen Ausbildung stärken, praxisnahe Informationen vermitteln und so junge Menschen für die Ausbildung begeistern."

Praxisnahe Berufsorientierung wichtiger denn je

Achim Dercks

Achim Dercks

© NUiF / Viktor Strasse

"Eine praxisnahe Berufsorientierung ist aktuell wichtiger denn je, um junge Menschen für eine duale Ausbildung zu begeistern", betont der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks: "Auch wenn die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge nach den Pandemiejahren wieder steigt, bleibt jedes Jahr eine Vielzahl an Ausbildungsstellen unbesetzt. Die große Herausforderung besteht weiterhin darin, ausbildungsinteressierte Menschen und Betriebe zusammenzubringen. Damit eine passgenaue Beratung und Vermittlung in die Betriebe gelingt, müssen junge Menschen ihre Interessen und Fähigkeiten kennen. Das gelingt dann besonders gut, wenn sie die Möglichkeit haben, unterschiedliche Berufe und ihre Entwicklungschancen in der Praxis zu erleben. Unternehmensbesuche, Arbeitssimulationen und Betriebspraktika sind dabei wichtige Instrumente."

Menschen mit Migrationshintergrund im Fokus

Um den eigenen Bedarf an dringend benötigten Fachkräften zu sichern, setzt die Frisch & Faust Tiefbau GmbH seit einigen Jahren vermehrt auch auf die Ausbildung von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte. Um diese Zielgruppe zu erreichen, bietet das Unternehmen niedrigschwellige Kennenlernangebote und eine praxisnahe Berufsorientierung an.

Dieter Mießen

Dieter Mießen

© NUiF / Viktor Strasse

Dieter Mießen, kaufmännischer Leiter und Prokurist von Frisch & Faust, fasst zusammen: "Der Fachkräftemangel beschäftigt uns bereits seit einigen Jahren. Passenden Nachwuchs zu finden, gestaltet sich für uns immer schwieriger. Mit vielfältigen Ansätzen versuchen wir junge Menschen für den Tiefbau zu begeistern. Wir sind auf Ausbildungsmessen unterwegs, bieten Betriebspraktika und organisieren Baustellentage, um Einblicke in Ausbildungsinhalte zu ermöglichen. Vor allem für Azubis mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte ist dieser praxisnahe Zugang wichtig, um Hürden bei der Bewerbung abzubauen, eine klare Vorstellung der Ausbildungsinhalte zu vermitteln und damit Ausbildungsabbrüche zu vermeiden."

Von den aktuell 35 Auszubildenden des Unternehmens haben 5 einen Flucht- oder Zuwanderungshintergrund. Für das kommende Ausbildungsjahr sind 12 Ausbildungsplätze noch unbesetzt. Gesucht werden Rohrleitungs-, Kanal- und Straßenbauer und -bauerinnen, Tiefbaufacharbeiter und -arbeiterinnen, Umwelttechnologinnen und -technologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen sowie Kaufleute für das Büromanagement. Die Frisch & Faust Tiefbau GmbH ist Mitglied im Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge und zudem Regionalbotschafter des Netzwerks für Berlin.

Kontakt

Porträtfoto Katharina Reiche
Katharina Reiche Projektreferentin Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge

Kontakt

Porträtbild Petra Blum, Pressesprecherin
Petra Blum Pressesprecherin