Auf die wachsende Bedeutung Chiles als Handelspartner Deutschlands hat Ingo Kramer, Vorsitzender der Lateinamerika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (LAI), beim Deutsch-Chilenischen Wirtschaftsforum am 11. Juni hingewiesen. Auch der chilenische Präsident Gabriel Boric, der bei dem Treffen in Berlin die Keynote hielt, lobte die bilateralen Beziehungen.
Wirtschaftspartner Chile zu Gast in Berlin
Konferenz mit Präsident Boric nahm Potenziale der Zusammenarbeit in den BlickChile sei mit einem jährlichen Handelsvolumen von 4,1 Milliarden Euro nach Mexiko und Brasilien der drittwichtigste Handelspartner Deutschlands im lateinamerikanischen Raum, stellte Ingo Kramer in Berlin klar. Er erinnerte an das Ende 2023 unterzeichnete EU-Chile-Abkommen als "ein starkes und positives Signal gegen den weltweit zunehmenden Protektionismus". Jetzt gelte es, "die traditionell guten Beziehungen weiter zu vertiefen und damit auch den Weg für weitere Abkommen in der Region zu ebnen", so der LAI-Vorsitzende.
Handelsabkommen wirkt schon heute
Von dem Abkommen zwischen dem rohstoffreichen Andenstaat und der EU unter anderem mehr ökonomische Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse. Seine positiven Auswirkungen sind bereits spürbar: Im Februar 2024 exportierte Deutschland Waren im Wert von 218 Millionen Euro nach Chile, das bedeutet einen Zuwachs von 15 Prozent gegenüber Februar 2023. Auf Maschinen für die Stromerzeugung und -verteilung entfielen bei diesen Ausfuhren 41,4 Millionen Euro, auf pharmazeutische Produkte 16,5 Millionen Euro. Weitere wichtige Exportgüter waren Lastkraftwagen und Spezialfahrzeuge, sonstige Maschinen sowie Kraftfahrzeuge und Wohnmobile.
Im gleichen Zeitraum legten auch die Importe aus Chile kräftig zu: von 140 Millionen auf 176 Millionen Euro (plus 25,3 Prozent). Eingeführt wurden vor allem Kupfer und Kupferlegierungen einschließlich Abfälle (41,7 Millionen Euro), sonstige chemische Produkte (10,8 Millionen Euro), aber auch tropische und subtropische Früchte, Kupfererze oder Nüsse und Trockenfrüchte.