Pfadnavigation

"Die Woche in Brüssel"

Aktuelle Informationen zur europäischen Wirtschaftspolitik

Die Woche in Brüssel: 75. Europatag +++ AHK World Business Outlook: Globale Stimmung kippt +++ Ratstagungen in Brüssel

Hürden abbauen und die Wettbewerbsfähigkeit stärken: Anlässlich des Europatages wirbt DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov für einen neuen Aufbruch für Europas Zukunft. "Seit dem Vorschlag von Robert Schuman vor 75 Jahren, eine Gemeinschaft für Kohle und Stahl zu schaffen, ist die EU weit gekommen: ein gemeinsamer Wirtschaftsraum für knapp 450 Millionen Bürgerinnen und Bürger sowie für 32 Millionen Unternehmen, ein Bruttoinlandsprodukt von 17,1 Billionen Euro", so Melnikov. Diese Erfahrung zeige: Geeint können wir die globalen Herausforderungen dieser Zeit meistern. Als grundlegende Voraussetzung gelte damals wie heute ein starker und wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort. Sie appelliert an die neue Bundesregierung, sich in Brüssel entschieden dafür stark zu machen, Uneinigkeiten zu überwinden und gemeinsam die Weichen für Wachstum zu stellen.

Die Weltwirtschaft gerät ins Wanken – von Erholung der deutschen Außenwirtschaft keine Spur. Wie der aktuelle AHK World Business Outlook (WBO) Frühjahr 2025 zeigt, sind die Konjunkturerwartungen deutscher Unternehmen rund um den Globus eingebrochen. Statt Aufbruch herrscht Ernüchterung: Deutsche Unternehmen im Ausland sehen sich in nahezu allen Weltregionen verschlechterten Rahmenbedingungen und wachsender Unsicherheit gegenüber. Besonders die handelspolitischen Umwälzungen durch die USA setzen die globale Konjunktur unter Druck. "Die neue Handelspolitik der USA trifft deutsche Unternehmen an ihren Auslandsstandorten mit voller Wucht", warnt Volker Treier, DIHK-Außenwirtschaftschef. "Die US-Handelspolitik und die internationalen Reaktionen darauf senden Schockwellen durch die Weltwirtschaft – Investoren verlieren das Vertrauen in verlässliche Rahmenbedingungen. Die Folge: Investitionen werden aufgeschoben oder ganz gestrichen, tradierte Handelsbeziehungen neu bewertet." Der AHK World Business Outlook basiert auf den Rückmeldungen von rund 4.600 deutschen Unternehmen in über 90 Ländern, die zwischen dem 17. März und 14. April 2025 befragt wurden. Der Erhebungszeitraum fiel damit in eine Phase erheblicher geopolitischer Umbrüche – darunter Donald Trumps sogenannter "Liberation Day" und dessen unmittelbare Folgen für die Handelspolitik. Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier: AHK World Business Outlook Frühjahr 2025.

Was steht diese Woche an? Es finden gleich drei Ratstreffen zu folgenden Themen statt: Bei dem Treffen der Ministerinnen und Minister für Bildung steht auf der vorläufigen Agenda unter anderem eine Empfehlung zu einem EU-weiten Qualitätssicherungs- und Anerkennungssystem in der Hochschulbildung. Mit der Initiative zur Schaffung einer europäischen Spar- und Investitionsunion der EU-Kommission beschäftigt sich der Rat für Wirtschaft und Finanzen. Auch Diskussionen über Wettbewerbsfähigkeit, Vereinfachung und Verbesserung des Geschäftsumfelds in Europa stehen auf der Tagesordnung. Die EU-US-Beziehungen sowie laufende Handelsverhandlungen werden ein Schwerpunkt beim Handelsministerrat sein.

Ihre Freya Lemcke

Kontakt

Porträtfoto von Freya Lemcke
Freya Lemcke Leiterin der DIHK-Vertretung bei der EU
Header "Bericht aus Brüssel"

Bericht aus Brüssel

Aktuelle Infos zu europäischen Entwicklungen bietet das Büro der DIHK in Brüssel mit seinem "Bericht aus Brüssel". Die jüngsten Ausgaben und ein Anmeldeformular gibt es hier.