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Mehr Strom aus Kohlekraftwerken

Die Einspeisung von Kohlestrom in das deutsche Stromnetz ist im dritten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,3 Prozent gestiegen. Dies teilte jetzt das Statistische Bundesamt mit. Auch der Beitrag des Solarstroms legte zu.

Die deutschen Kohlekraftwerke lieferten den vorläufigen Zahlen zufolge 36,6 Prozent des ins Netz eingespeisten Stroms. Damit hat die Kohleverstromung infolge des Kriegs in der Ukraine stark an Bedeutung gewonnen. Trotz der weiter hohen Preise gewann auch die Stromerzeugung aus Erdgas an Bedeutung; ihr Anteil wuchs im dritten Quartal 2022 im Vorjahresvergleich um 4,5 Prozent – von 8,8 auf 9,2 Prozent.

55,6 Prozent der Stromeinspeisung entfielen auf konventionelle Energieträger. Insgesamt gelangten von Juli bis September 118,1 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz, 0,5 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Atomstrom verliert an Bedeutung

Der Anteil der Kernenergie verringerte sich nach der Abschaltung dreier Atomkraftwerke Ende 2021: Im Vergleich zum dritten Quartal 2021 (14,1 Prozent) ging er im Berichtszeitraum um 6,7 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent zurück.

Gleichzeitig legte die Stromeinspeisung aus den Erneuerbaren zu. Die Photovoltaik-Anlagen lieferten dank der vielen Sonnenstunden 20,3 Prozent mehr Strom bei als im Vergleichszeitraum. Auch Windkraftanlagen steigerten ihren Anteil leicht (von 16,5 auf nunmehr 16,8 Prozent) und behaupteten damit hinter der Kohleenergie Rang zwei, knapp vor der Sonnenenergie mit 16 Prozent.

Deutschland führt weniger Strom ein

Die nach Deutschland importierte Strommenge sank im dritten Quartal im Vorjahresvergleich um 8,8 Prozent, die Ausfuhren stiegen in diesem Zeitraum um 8,9 Prozent.

Bemerkenswert ist insbesondere der Rückgang von 87,9 Prozent bei den Stromimporten aus Frankreich, der vor allem auf technische Probleme in den französischen Kernkraftwerken zurückzuführen ist. 2022 könnte nach Einschätzung der Statistiker voraussichtlich das erste Jahr seit Beginn der Statistik im Jahr 1990 sein, in dem Deutschland ein Nettoexporteur von Strom nach Frankreich werden könnte.

Weitere Details lesen Sie auf der Website des Statistischen Bundesamtes.