Wie das Statistische Bundesamt jetzt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte, ist die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland im Januar 2024 gegenüber Januar 2023 um 26,2 Prozent gestiegen. Im Dezember 2023 hatte sie im Vorjahresvergleich um 12,3 Prozent zugenommen. Seit Juni vergangenen Jahres sind damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten zu beobachten.
"Der Negativtrend bei den Unternehmensinsolvenzen verschärft sich", kommentiert Marc Evers die Entwicklung. Diesen Trend bestätige auch die DIHK-Konjunkturumfrage. "Unter den kleinen Unternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten sehen aktuell 4 Prozent das Risiko einer Insolvenz des eigenen Betriebes", so der DIHK-Mittelstandsexperte. "In dieser Größenklasse befinden sich rund drei Millionen Unternehmen und damit etwa 85 Prozent aller Betriebe in Deutschland."
13 Prozent der Betriebe melden vermehrte Forderungsausfälle
Der Blick auf die kommenden Monate verheiße leider keine Besserung: "Immer mehr Betriebe berichten von zunehmenden Forderungsausfällen. Davon betroffen sind nach 11 Prozent in der Vorumfrage nun aktuell 13 Prozent aller Unternehmen – der zweithöchste gemessene Wert in dieser seit 2020 geführten DIHK-Statistik." Zahlungsschwierigkeiten ihrer Kunden meldeten dabei besonders viele Unternehmen in der Gesundheitswirtschaft (17 Prozent) und im Verkehr (18 Prozent). Doch auch andere Branchen verzeichneten teils Rekordwerte.
Evers' Resümee: "Nicht nur eine schwache Nachfrage, sondern auch hohe Kosten und unsichere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen sowie Bürokratie bringen mehr und mehr Betriebe in Bedrängnis."