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Azubis für den Klimaschutz: Beste Energie-Scouts ausgezeichnet

Erstmals auch Projekte in der Kategorie "Biodiversität" prämiert
Energie-Scouts 2024

Bestenehrung 2024: Diese Azubis sparen ihren Betrieben viel Geld, sie übernehmen Verantwortung und machen sich um den Klimaschutz verdient

© UNK / Rafalzyk

Große Veränderung braucht junge Talente. Deshalb wurden jetzt in Berlin 165 begabte Energie-Scouts für ihre wegweisenden Praxisprojekte im betrieblichen Klimaschutz ausgezeichnet. In Summe haben die nominierten Teams in ihren Unternehmen Einsparpotenziale von mehr als 3.000 Tonnen CO₂ pro Jahr aufgedeckt.

Michael Kellner, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, und Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), würdigten am 14. Juni im Umweltforum Berlin die deutschlandweit besten Energie-Scout-Projekte.

Strömungsoptimierung oder Dachbegrünung

Daneben wurden Sonderpreise in den Kategorien Energie und Klima (jeweils für kleinere und große Unternehmen), Ressourceneffizienz und Biodiversität vergeben:

  • In der Kategorie "Energie und Klima" überzeugte bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen die Dr. Hahn GmbH & Co. KG aus Mönchengladbach, Mitglied der IHK Mittlerer Niederrhein, die Jury mit einem Energieeinsparungsprojekt. Durch die Kopplung der Produktions- und Schließanlage wird das Prozessbecken bei Nicht-Betrieb automatisch heruntergefahren. Durch die Maßnahme spart das Unternehmen jährlich 123,7 Tonnen CO2 und 284,4 Megawattstunden Strom ein.
  • Bei den großen Unternehmen hatte die K+S Minerals and Agriculture GmbH mit dem Werk in Zielitz, Mitglied der IHK Magdeburg, mit der Strömungsoptimierung am Wetterschacht des Bergwerks die Nase vorn. Die Anfertigung von Leitblechen verringerte den Luftwiederstand, dadurch werden jedes Jahr 63,6 Tonnen CO2 und 151,6 Megawattstunden eingespart.
  • In der Kategorie "Ressourceneffizienz" konnte sich die heo GmbH aus Herxheim bei Landau, Mitglied der IHK Pfalz, mit der Umstellung des Füllmaterials im Bereich Verpackung und Versand durchsetzen. Der Wechsel von Knüllpapier auf Luftpolsterkissen aus 100 Prozent recyceltem Material spart 114,18 Tonnen CO2 pro Jahr ein.
  • Zum ersten Mal wurden in diesem Jahr auch Projekte in der Kategorie "Biodiversität" prämiert. Hier konnte sich die Roche Diagnostics GmbH aus Mannheim, Mitglied der IHK Rhein-Neckar, mit einem Projekt zur Dachbegrünung von Unterständen durchsetzen. Hierdurch wird die Biodiversität gefördert, das Mikroklima verbessert, Regenwasser zurückgehalten und Feinstaub sowie CO2 gebunden.

Energie-Scouts lernen, wie sie selbst einen Unterschied machen

Porträtfoto Achim Dercks gestikulierend

Achim Dercks

© DIHK / Werner Schuering

Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer, lobte die Arbeit der Energie-Scouts: "Als Energie-Scouts lernen Auszubildende, wie sie selbst einen Unterschied machen und zum Klimaschutz, aber auch zum Schutz der Biodiversität in ihrem Betrieb beitragen können. Das ist ein Gewinn für Unternehmen und Auszubildende gleichermaßen. Ohne motivierte und gut ausgebildete Fachkräfte können Betriebe die steigenden Klimaschutzanforderungen nicht erfüllen."

Staatssekretär Michael Kellner unterstrich die Bedeutung der Energie-Scouts für den erfolgreichen Wandel hin zur Klimaneutralität auf betrieblicher Ebene: "Die heute ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, was auch ohne großen Aufwand möglich ist. In jedem Unternehmen finden die Energie-Scouts noch ungenutzte Potenziale zur Energieeinsparung und Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien. Die Auszubildenden zeigen damit, wie Energieeffizienz und Klimaschutz mit Engagement und Ehrgeiz vorangetrieben werden können."

Win-win für Betriebe und Azubis

Von dem Konzept der Energie-Scouts profitieren sowohl die Unternehmen als auch der Fachkräftenachwuchs: Durch die Entwicklung praktischer Lösungen im eigenen Betrieb werden Auszubildende zu Macherinnen und Machern für mehr Klimaschutz. Sie gewinnen wertvolle Kompetenzen, können sich kreativ einbringen und helfen ihren Unternehmen dabei, den wachsenden Klimaschutzanforderungen gerecht zu werden. 

Jedes Jahr qualifizieren bundesweit knapp 60 Industrie- und Handelskammern (IHKs) in deutschen Unternehmen mehr als 1.000 Energie-Scouts. Die Auszubildenden durchlaufen dabei einen Energieeffizienz-Crashkurs und setzen anschließend eine konkrete Energiesparmaßnahme um.

Die deutschlandweit besten Projekte werden jährlich im Wettbewerb ermittelt und in Berlin ausgezeichnet. Die diesjährige Veranstaltung richtete unter der Überschrift "Junge Talente, große Veränderungen" das Unternehmensnetzwerk Klimaschutz in Zusammenarbeit mit dem Projekt Unternehmen Biologische Vielfalt aus.

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Svenja Seegers
Svenja Seegers Projektreferentin Unternehmensnetzwerk Klimaschutz – eine IHK-Plattform (UNK)

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Porträtbild Petra Blum, Pressesprecherin
Petra Blum Pressesprecherin