Deutschland verliert für Industrieunternehmen zunehmend an Attraktivität. Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), hat jetzt auf die vielen Faktoren hingewiesen, die zu einem Abzug von Wertschöpfung aus dem Land führen können.
Adrian: "Viele Unternehmen blicken ins Ausland"
DIHK warnt vor verstärkter Produktionsverlagerung"Viele Unternehmen blicken ins Ausland", sagte Adrian der Nachrichtenagentur Reuters. Nicht wenige Industriebetriebe überlegten, Kapazitäten in andere Länder zu verlagern – "wegen hoher Energiepreise, wegen des Fachkräftemangels und insgesamt in Deutschland verschlechterter Rahmenbedingungen". Hinzu kämen Auslandsinvestitionen, die angesichts veränderter geopolitischer Gegebenheiten zur Diversifizierung von Produktionsketten notwendig würden.
"Viele Unternehmen verlagern aber auch Teile ihrer Wertschöpfungsketten in Länder, in denen sie stärker unterstützt werden", warnte der DIHK-Präsident. "Das bezieht sich nicht nur auf Produktion. Auch die Investitionen in Forschung und Entwicklung im Ausland steigen, während sie hierzulande viel zu oft unterbleiben."
Anschluss an den globalen Wettbewerb nicht verlieren
Sein Appell: "Wir müssen deshalb hart daran arbeiten, die Wirtschaftsstandorte in Deutschland und Europa wieder besser und wettbewerbsfähiger zu gestalten. Insbesondere auch mit Blick auf die Entwicklung digitaler Innovationen müssen wir aufpassen, dass wir den Anschluss an den globalen Wettbewerb nicht verlieren."
Denn: "Während bei uns vor allem Bürokratie und hohe Kosten drohen, werben andere Länder mit günstigen Standortbedingungen und wenig Papierkram."