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Deutsch-britische Wirtschaft trotzt der schwachen UK-Konjunktur

German-British Business Outlook Autumn 2023 veröffentlicht
Vereinbarung EU UK von Windsor

Von der Einigung im Brexit-Streit (vorn EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und der britische Premier Sunak in Windsor) profitieren auch deutsche Betriebe vor Ort

© European Union 2023

Die im Vereinigten Königreich (UK) aktiven deutschen Unternehmen schlagen sich trotz der relativ schwachen Wirtschaftsentwicklung in UK weiterhin erfolgreich. Das geht aus der Herbstumfrage der Deutschen Auslandshandelskammer (AHK) Großbritannien hervor.

Knapp 40 Prozent der im Oktober befragten Betriebe erwarten laut "German-British Business Outlook Autumn 2023" eine Verbesserung ihrer Geschäfte in den nächsten zwölf Monaten; nur 14 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Für die Entwicklung der britischen Wirtschaft insgesamt sind die Einschätzungen deutlich zurückhaltender: Nur 24 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass sich die Konjunktur ihres Gastlandes im Laufe des kommenden Jahres erholen wird, während 35 Prozent eine Verschlechterung vermuten.

Betriebe planen Investitionen und Beschäftigungsaufbau

Der Optimismus hinsichtlich des eigenen Geschäfts schlägt sich auch in den Investitions- und Beschäftigungsplänen der Unternehmen nieder: Jeweils 39 Prozent der Befragten beabsichtigen, ihre Investitionen zu erhöhen – hauptsächlich, um Verkaufs- und Marketingaktivitäten auszubauen – beziehungsweise neues Personal einzustellen. Dabei ist der Hauptgrund für die Präsenz in Großbritannien das Marktpotenzial: Fast drei von vier Befragten setzen auf die Absatzmöglichkeiten jenseits des Ärmelkanals, Investitionsmotive wie Kundennähe oder Fachkräfte folgen mit großem Abstand.

Als derzeit größte Geschäftsrisiken nennt fast jeder zweite Umfrageteilnehmer politische Unsicherheiten und fehlende Nachfrage (jeweils 49 Prozent). Aber auch Handelsbarrieren, Fachkräftemangel und Lohnkosten machen je rund einem Drittel der Betriebe zu schaffen. Dagegen hat das Thema Energiekosten gegenüber der Vorumfrage von Frühjahr 2023 an Bedeutung verloren. Die Liste der mittelfristig größten geopolitischen Herausforderungen wird angeführt von dem Inflationsdruck, den mehr als 50 Prozent der Betriebe beklagen. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Transformationsaufgaben Nachhaltigkeit (40 Prozent) und Digitalisierung (36 Prozent). Lieferkettenprobleme, Energie- und Rohstoffengpässe werden derzeit als nicht mehr ganz so großes globales Problem betrachtet wie noch vor sechs Monaten.

Vereinbarung von Windsor trägt Früchte

Und noch eine positive Entwicklung: Dass sich das dank der Vereinbarung von Windsor verbesserte Verhältnis zwischen der EU und dem UK positiv auf ihr Geschäft auswirken wird, erwarten mittlerweile mehr als 40 Prozent der Befragten; im Frühjahr hatten das nur knapp 30 Prozent gedacht.

Die kompletten Umfrageergebnisse mit weiteren Details gibt es auf der Website der AHK Großbritannien.

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Carolin Herweg Referatsleiterin Internationale Konjunktur

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Julia Fellinger Pressesprecherin