"Der Brexit ist ein wirtschaftliches Desaster für beide Seiten des Kanals": So bilanziert Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), nach drei Jahren den EU-Austritt Großbritanniens.
Am 31. Januar 2020 hat das Vereinigte Königreich die Europäische Union verlassen, später dann auch den EU-Binnenmarkt und die Zollunion. Dies habe die engen Handelsbeziehungen erschwert, bedauert Peter Adrian, zudem herrsche weiterhin erhebliche Planungs- und Rechtsunsicherheit für deutsche Unternehmen.
"So besteht die Gefahr von Handelskonflikten, weil Großbritannien sich vom EU-Austrittsabkommen distanziert", berichtet der DIHK-Präsident. "Die EU muss hier weiter geschlossen und entschlossen die europäischen Wirtschaftsinteressen verteidigen. Insbesondere die britischen Pläne zum Abweichen von EU-Regeln etwa im Datenschutz, bei Lebensmitteln oder in der Chemie sind eine Belastung im UK-Geschäft deutscher Unternehmen."
Vormals fünftwichtigster Handelspartner nun auf Rang elf
Diese Verunsicherung schlage sich auch in den Handelszahlen nieder, rechnet Adrian vor: "Während Großbritannien im Jahr 2016 noch drittwichtigster Exportmarkt Deutschlands war, ist das Land im Jahr 2022 auf Platz acht abgerutscht." Als Handelspartner habe das Vereinigte Königreich im selben Zeitraum sogar noch stärker an Bedeutung verloren; es sei von Platz fünf auf Platz elf abgesackt.
"Auch angesichts gemeinsamer Wirtschaftsinteressen benötigen die Unternehmen daher dringend eine positive EU-UK-Zukunftsagenda", mahnt Adrian, "denn es steht für die Wirtschaft auf beiden Seiten des Kanals viel auf dem Spiel."
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Klemens KoberReferatsleiter Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen
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