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EU-Lieferkettengesetz "weder praxistauglich noch verhältnismäßig"

Achim Dercks: Keine mit heißer Nadel gestrickten Kompromisse
Symbolbild Industrie Container

Betriebe könnten verstärkt einzelnen Märkten den Rücken zukehren

© kupicoo / E+ / Getty Images

Vor den negativen Folgen, die das nun ausgehandelte EU-Lieferkettengesetz für die Unternehmen haben wird, warnt Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

Dr. Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer

Achim Dercks

© DIHK / Werner Schuering

"Die Wirtschaft setzt sich für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und weltweit menschenwürdige Arbeitsbedingungen ein", kommentiert Dercks die am 14. Dezember erfolgte Einigung von Europäischem Parlament und Rat der EuRat und Europaparlament auf die "Corporate Sustainability Due Diligence Directive" (CSDDD). "Wir teilen das Ziel, nachhaltiges und verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln in globalen Wertschöpfungsketten zu fördern."

Aus Perspektive der Betriebe seien die vorgeschlagenen Regelungen "jedoch weder praxistauglich noch verhältnismäßig", so sein Urteil. "Unternehmen sind vielmehr mit großer Rechtsunsicherheit, Bürokratie und kaum kalkulierbaren Risiken konfrontiert."

Rückzug von Unternehmen nicht wünschenswert 

Das wirke sich unmittelbar auf die Zusammenarbeit mit Kunden, Kooperationspartnern und Zulieferern aus, gibt Dercks zu bedenken. "Es besteht die Gefahr, dass sich Unternehmen wegen nicht erfüllbarer Anforderungen verstärkt aus einzelnen Märkten zurückziehen werden." Dies sei weder entwicklungspolitisch und noch mit Blick auf die erforderliche Diversifizierung von Lieferketten wünschenswert. "Dass die Legislaturperiode bald endet, sollte nicht dazu führen, dass Kompromisse in mit heißer Nadel zulasten der Wirtschaft gestrickt werden", kritisiert der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer.

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Natascha Waltke Referatsleiterin Wirtschaft und Menschenrechte

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