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Mit China im Dialog bleiben

DIHK hofft auf Verbesserung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen
Flughafen Bejing Landeanflug

In Kürze nimmt der Kanzler Kurs auf Peking

© Arkadiusz Warguła / iStock / Getty Images Plus

Wenn Bundeskanzler Olaf Scholz Mitte April mit einer Wirtschaftsdelegation nach China reist, sollten nach Auffassung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) die Beseitigung von Wettbewerbsverzerrungen und Marktzugangsbeschränkungen sowie die Zusammenarbeit im Klimabereich oben auf der Agenda stehen.

Porträtfoto Martin Wansleben

Martin Wansleben

© DIHK / Paul Aidan Perry

"Als am stärksten international vernetzte Volkswirtschaft der G7-Staaten ist Deutschland besonders auf internationalen Handel und funktionierende Lieferketten angewiesen", kommentierte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben die Reise auf Medienanfrage. "Mit großer Sorge betrachten daher die deutschen Unternehmen den weltweit zunehmenden Protektionismus."

Während einer DIHK-Umfrage zufolge weltweit 34 Prozent der hiesigen Betriebe an ihren internationalen Standorten in einer Fragmentierung bis hin zur Entkopplung der Weltwirtschaft eine der größten mittelfristigen geopolitischen Herausforderungen sähen, sorgten sich mit sogar 71 Prozent weit überdurchschnittlich viele Unternehmen in China um diesen Aspekt.

Gefahr einer Entkopplung scheint zu sinken

"In keinem anderen Land wird dieses Risiko annähernd so oft genannt", berichtete Wansleben. "Als wichtigster Handelspartner ist China ein bedeutender Lieferant für viele Vorprodukte und Rohstoffe, aber auch ein wichtiger Absatzmarkt für deutsche Produkte." Immerhin sei vonseiten der EU und USA inzwischen nicht mehr explizit von einer Entkopplung der Volkswirtschaften die Rede, so der DIHK-Hauptgeschäftsführer, nach dessen Einschätzung dies "enorm negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft" hätte.

"Umso wichtiger ist es deshalb, dass Deutschland gemeinsam mit der EU und China im Dialog bleibt, um die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zu verbessern und Herausforderungen gemeinsam anzugehen", mahnte er. "Ganz vorne steht da die Beseitigung von Wettbewerbsverzerrungen und Marktzugangsbeschränkungen sowie die Zusammenarbeit im Klimabereich."

Deutsche Betriebe um Risikostreuung bemüht

Dessen ungeachtet betreiben deutsche Unternehmen nach DIHK-Erkenntnissen seit geraumer Zeit ein verstärktes Risikomanagement. Zum einen wird das Geschäft laut Wansleben "noch stärker lokalisiert, also zum Beispiel in China für den chinesischen Markt produziert". Im Fall einer Eskalation könne man den Markt von dort aus weiter bedienen. "Zum anderen sehen sich viele Betriebe nach anderen Beschaffungs- und Absatzmärkten außerhalb Chinas um und investieren dort. Das eine schließt das andere nicht aus."

Darüber hinaus "sollten wir gleichzeitig mit Hochdruck an unserer Standortattraktivität hierzulande arbeiten und auf den Abschluss neuer Handelsabkommen hinarbeiten, um unsere Lieferketten global abzusichern", so Wanslebens Appell. 

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Andrea Hideg Referatsleiterin Ostasien (Greater China, Korea, Japan)

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Thomas Renner Pressesprecher | Chef vom Dienst