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Saudi-Arabien bietet vor allem langfristige Geschäftspotenziale

Delegation in Riad feiert 45-jähriges Bestehen
Riad

Die Delegation hat ihren Sitz in der saudischen Hauptstadt Riad

© Mohammed Assem / EyeEm / Getty Images

Noch unter dem Eindruck des Ölschocks hat die Delegation der Deutschen Wirtschaft für Saudi-Arabien, Bahrain und Jemen 1978 ihre Arbeit aufgenommen. Heute unterstützt sie deutsche Betriebe auch bei Projekten der ökologischen Transformation.

Ihren 45. Geburtstag feiert die Delegation mit einer Jubiläumsveranstaltung am 7. Dezember. Zu den Gratulanten vor Ort zählt auch Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

Volker Treier dynamisch

Volker Treier

© DIHK / Jens Schicke

Unter Verweis auf ein Update des aktuellen AHK World Business Outlook berichtet Treier, dass die deutschen Unternehmen insbesondere in der MENA-Region optimistisch auf ihre aktuelle Geschäftslage und künftige Entwicklungen ihrer Geschäfte blickten. "Gerade in der Golfregion sehen die Unternehmen enorm viel Potenzial, und das spiegelt sich auch in den Investitionsplänen wider", so Treier.

67 Prozent der befragten Unternehmen in Saudi-Arabien und 48 Prozent in den Vereinigten Arabischen Emiraten planten, ihre Investitionen auszuweiten. "Projekte etwa im Rahmen der ökologischen Transformation sowie die zunehmende Diversifizierung der Märkte bringen für die deutsche Wirtschaft interessante Geschäftsmöglichkeiten." Gleichzeitig sähen sich die Unternehmen in der Region jedoch "zunehmend mit Lokalisierungsanforderungen konfrontiert".

Dalia Samra-Rohte

Dalia Samra-Rohte

© GESALO

Von "vielfältigen Möglichkeiten, die sich derzeit im Land bieten", spricht Dalia Samra-Rohte, Delegierte der deutschen Wirtschaft für Saudi-Arabien. "Saudi-Arabien war 2022 mit 8,7 Prozent Wirtschaftswachstum Nummer eins unter den G20-Ländern", erinnert sie. Die im Rahmen der Vision 2030 angestoßenen Mega- und Transformationsprojekte hielten "in allen Wirtschaftsbereichen attraktive kurz- mittel- aber vor allem langfristige Geschäftspotenziale" bereit.

Samra-Rohte: "Vor dem Hintergrund von 45 Jahren Arbeit vor Ort können wir sagen, dass es sich hier nicht um einen kurzfristigen Hype handelt, sondern erstmals um eine sehr langfristige und taktisch angelegte Strategie. Als Delegation der Deutschen Wirtschaft vor Ort sehen wir vermehrt Anfragen in den Bereichen Elektromobilität, Tourismus oder auch der Kreislaufwirtschaft und unterstützten vor Ort konkret mit lokalem Know-how und Kontakten zu Entscheidungsträgern."

45 Jahre AHK Saudi-Arabien

An der Geburtstagstorte (v.l.): DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier, Dalia Samra-Rothe, Geschäftsführerin der Delegation, und Michael Kindsgrab, Deutscher Botschafter in Riad

© Delegation Saudi-Arabien


Zahlen zu den Geschäftsbeziehungen mit Saudi-Arabien:

  • 2022 betrug das bilaterale Handelsvolumen 9,1 Milliarden Euro, ein Anstieg um 36,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit rangierte das Königreich auf Platz 44 der Liste deutscher Handelspartner. Die deutschen Exporte in nach Saudi-Arabien kletterten um 20,6 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro (Rang 38), deutsche Importe von dort legten um 116,4 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zu (Rang 54).
  • Von Januar bis Oktober 2023 stiegen die deutschen Exporte nach Saudi-Arabien um 24,9 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, deutsche Importe aus Saudi-Arabien wuchsen um 40,8 Prozent.
  • Für Saudi-Arabien ist Deutschland mit 4,9 Prozent des Importvolumens fünftwichtigstes Lieferland hinter China (19,8 Prozent), USA (10,6 Prozent), den VAE (8,2 Prozent) und Indien (5,3 Prozent). Die größten Abnehmer Saudi-Arabiens sind die VAE (5,1 Prozent), China (3,8 Prozent), Indien (3,2 Prozent) und Ägypten (2,7 Prozent).
  • Wichtigste deutsche Ausfuhrgüter nach Saudi-Arabien waren 2021 chemische Erzeugnisse (27,1 Prozent der Saudi-Arabien-Exporte), Maschinen (17,4 Prozent) sowie Kfz und -Teile (16,7 Prozent). Deutsche Einfuhrgüter aus dem Königreich waren vor allem chemische Erzeugnisse (36,9 Prozent), Erdöl (36,4 Prozent), Rohstoffe (ohne Brennstoffe) (6,4 Prozent), Gold (5,4 Prozent) und Petrochemie (3,7 Prozent).
  • Der Bestand deutscher Direktinvestitionen in Saudi-Arabien betrug nach Angaben der Bundesbank 2022 knapp 1,6 Milliarden Euro (2019: 2,2 Milliarden Euro; 2020: 1,7 Milliarden Euro).

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Elisabeth Strahl Referatsleiterin Nah- und Mittelost, Nordafrika

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Julia Fellinger Pressesprecherin