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Erste Bilanz zu Erasmus+

Allgemeine und berufliche Bildung sollen mit 25 Milliarden Euro gestärkt werden
Eine Gruppe junger Menschen hören einem Lehrer zu, der vor einem Whiteboard steht

Weniger Bürokratie für die Unternehmen würde die Anzahl der Auszubildenden erhöhen

© Tom Werner / DigitalVision / Getty Images

Das Erasmus+ Budget wurde für den Zeitraum 2021-2027 im Vergleich zum vorherigen Programmzeitraum auf 25,92 Milliarden Euro aufgestockt. Der Fokus wurde verstärkt auf Inklusion und Vielfalt gelegt. Dennoch bleibt die Herausforderung, die Lücke zwischen den im Ausland anfallenden Kosten und den erhaltenen Zuschüssen zu verringern, sowie das Teilnahmeverfahren zu erleichtern.

Insbesondere könnte die Antragsstellung für Unternehmen, welche an dem Programm teilnehmen möchten, entbürokratisiert werden. Dies wäre insbesondere wichtig, um die Teilnahme von Auszubildenden an Erasmus+ zu stärken.

Eine von dem EU-Parlament in Auftrag gegebene Studie bezüglich der Implementierung des Erasmus+ Programms von 2021-2027 analysiert und beschreibt mögliche Hürden der Teilnahme. Die Ergebnisse zeigen, dass die Implementierung gut voranschreitet, es allerdings im Bereich Jugend Verbesserungsmöglichkeiten gibt und Herausforderungen bei administrativen Prozessen bestehen.

Folgende Empfehlungen wurden für die Fortsetzung des Programmes formuliert:

  1. Stärkung der Koordinierung für ein gemeinsames Verständnis der Erasmus+ Vorschriften
    Die Europäische Kommission sollte die einzelnen Nationalen Agenturen (NA) stärker koordinieren, um eine einheitliche Auslegung der Vorschriften zu garantieren, wodurch kleine Organisationen nicht mit arbeitsaufwendigen Dokumentationsvorschriften belastet werden. Außerdem sollte ein klares Verständnis der NAs bezüglich Projekt- und Betriebszuschüsse vorhanden sein.
  2. Weitere Vereinfachungen
    Vereinfachungen können beispielsweise in der Sprache oder in dem Antragsformular umgesetzt werden. Dies würde insbesondere Unternehmen zugutekommen, welche ihren Auszubildenden oder Praktikantinnen und Praktikanten einen Auslandsaufenthalt über ERASMUS+ ermöglichen möchten.
  3. IT-Probleme beheben
    Auf der neuen Plattform bestehen Bugs und dem Beneficiary Module (BM), dem Online Language Support (OLS) und dem Project Management Module (PMM) fehlt es an Benutzerfreundlichkeit. Diese Faktoren können potenzielle Antragsteller von einer Bewerbung abschrecken.
  4. Anreize für Inklusion innerhalb Erasmus+ bieten
    Die EU-Kommission könnte ein Anreizsystem für die Länder entwickeln, um Inklusionsziele innerhalb Erasmus+ zu garantieren
  5. Timelines etablieren
    Um finanzielle Schwierigkeiten zu vermeiden und Inklusion und Diversität zu fördern sollten zeitliche Rahmen für den Erhalt von Fördergeldern vorhanden sein.
  6. Kommunikation verbessern
    Nutzer scheinen die Projekt Management Module sowie das Quality Label kaum wahrzunehmen. Hier sollte eine bessere Kommunikation etabliert werden.
  7. Transparenz im Evaluierungsprozess
    Bewerber sollten detailliertes Feedback erhalten bezüglich Stärken und Schwächen der Bewerbung, um die Qualität zukünftiger Bewerbungen zu steigern.
  8. Transparenz zu den geförderten Projekten
    Auf Länder- und Projektebene gibt es kaum Transparenz bezüglich der Förderungen, was eine Analyse der Verteilung schwierig gestaltet.
  9. Finanzielle Risiken reduzieren
    Es sollte eine Beschreibung mit Anforderungen und Best Practices zur Finanzberichtserstattung geben, um das Risiko zu mindern, dass Projekte auf Grund finanzieller Schwierigkeiten scheitern.

Kontakt

Porträtfoto Kathrin Riedler
Kathrin Riedler Referatsleiterin EU-Bildungs- und Beschäftigungspolitik, EU-Fachkräftesicherung