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Strategie für "advanced materials" vorgestellt

Neue Initiative zur Stärkung der europäischen Industrie
Zwei Personen betrachten einen Werkstoff

"Advanced materials" kommen in allen Branchen, Industrieprodukten und Konsumgütern vor

© Westend61/ Getty Images

Das Ziel der Initiative ist es, Investitionen in der EU besser mit den Forschungs- und Innovationsprioritäten abzustimmen. Es soll ein erster Schritt sein, die EU in ihrer Führungsrolle bei neuartigen Materialien ("advanced materials") zu unterstützen.

Am 27. Februar hat die Europäische Kommission eine Strategie zur Unterstützung der Industrie und Forschung mit Blick auf neuartige Materialien vorgeschlagen. Hintergrund ist der zunehmende Bedarf an entsprechenden Werkstoffen, vor allem durch Zukunftstechnologien. Soll die grüne und digitale Transformation gelingen, kommt diesen Werkstoffen eine besondere Rolle zu. Die nun vorgestellten Maßnahmen stellen damit einen weiteren Schritt zu größerer Resilienz im Rohstoff- und Werkstoffsegment dar. Zusammen mit Gesetzen, wie dem Critical Raw Materials Act soll damit die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie gestärkt werden. Die Mitteilung der Kommission sieht fünf zentrale Säulen vor:

  1. Stärkung des Forschungs- und Innovationssystems für neuartige Materialien
    Die Kommission möchte in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten und anderen Ländern, die an Horizon Europe beteiligt sind, gemeinsame Ziele und Prioritäten für neuartige Materialien setzen. Die bisher vorläufig festgelegten Prioritäten umfassen die Bereiche Energie, Mobilität, Bau und Elektronik.
  2. Beschleunigte Markteinführung innovativer Materialien
    Dies soll mithilfe der Bereitstellung von digitaler Infrastruktur entstehen: eine europäische digitale Infrastruktur für neuartige Materialien und neue Technologieinfrastrukturen einschließlich sogenannter "open innovation test beds (OITBs)" und digitaler Innovationszentren. Die Kommission wird eine Anleitung bezüglich des Zugangs zu diesen Infrastrukturen für Unternehmen online veröffentlichen.
  3. Erhöhung der Kapitalinvestitionen und Verbesserung des Zugangs zu Finanzmitteln
    Neben den bekannten Finanzierungsinitiativen (Innovation Fund, STEP, InvestEU) unterstreicht die Kommission, dass im Rahmen von Horizon Europe eine Public-Private-Partnership zu "Innovativen Materialien" vorgeschlagen wurde. Außerdem weist sie auf die Möglichkeit eines IPCEI (Important Project of European Interest) zu neuartigen Materialen hin.
  4. Förderung der Herstellung und Verwendung neuartiger Materialien
    Die Kommission möchte mit Blick auf Standards bei und Patente von neuartigen Materialien Analysen durchführen, um Lücken zu identifizieren und diese zu schließen. Darüber hinaus soll eine "Advanced Materials Academy“ eingerichtet werden.
  5. Einsetzung eines Technologierats für neuartige Materialien
    Als zentrale Koordinierungsstelle soll 2024 ein Technologierat für neuartige Materialien eingesetzt werden. Die Zusammensetzung der Mitglieder soll aus Vertretern von Mitgliedstaaten, aus der Forschung und aus der Industrie sowie der Kommission bestehen. 

Kontakt

Petri, Thorben_quer
Thorben Petri Referatsleiter Europäische Wirtschaftspolitik