Risiko Scheinselbstständigkeit

Wie Schutzvorschriften in der Praxis zum Ballast werden

Scheinselbstständigkeit: Worauf ist zu achten?

Unternehmen, deren Geschäftsbetrieb starken saisonalen oder auftragsbedingten Schwankungen unterliegt, greifen oft für begrenzte Zeiträume auf freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück. Typische Beispiele dafür sind Spezialisten in der Veranstaltungswirtschaft, Texter und Grafikerinnen in einer Kommunikationsagentur oder Lektoren bei Verlagsprojekten. Diese Zusammenarbeit birgt mitunter Risiken für Auftraggeber wie Auftragnehmer, die sich durch verschärfte Kriterien bei Prüfungen auf sogenannte Scheinselbstständigkeit erhöht haben.

Kontakt

Jacqueline Stoew Referatsleiterin europäisches und nationales Arbeits- und Sozialrecht

+49 30 20308 1636 stoew.jacqueline@dihk.de

Unternehmer-Interviews: Das sagen die Betroffenen

In vielen Branchen geht es nicht ohne Freelancer – und umgekehrt möchten viele freiberufliche Spezialisten auch gar nicht festangestellt arbeiten. Die Regeln, die ursprünglich die Interessen der "Freien" schützen sollten, werden von diesen selbst häufig abgelehnt. Gleichzeitig wird die Überwachung der Vorgaben immer strenger. Wir haben Unternehmer gefragt, wie sie mit der Situation umgehen.

Techniker installiert Lichtanlage in einem leeren Konzertsaal

"Die Unternehmen brauchen Rechtssicherheit"

Der Jurist Stephan Benn, Verwaltungsleiter der Event-Location Gloria in Köln, steht im Beruf, aber auch über sein Ehrenamt im ständigen Austausch mit Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft – und nimmt eine wachsende Unsicherheit bei arbeitsrechtlichen Fragestellungen wahr.

"Die Arbeitswelt hat sich gewandelt"

Dominique Schuchmann und Wolfgang Kerber sind Geschäftsführer und Head of Production der renommierten Stuttgarter Animationsfirma M.A.R.K.13. International gefragte Fachkräfte zu gewinnen, wird immer schwieriger, sagen sie – das liege auch an der Deutschen Rentenversicherung.

Menschenmenge bei einem Konzert, Hände klatschen in der Luft, Bühne mit vielen Scheinwerfern ausgeleuchtet

"Junge Menschen wollen flexibel arbeiten"

Christian Seidenstücker führt mit der Bremer Joke Event AG eine deutschlandweit bekannte Agentur für Events und Live-Kommunikation. In unserem Interview beschreibt der Unternehmer, warum das Arbeitsrecht manchmal im Konflikt mit den Lebenswelten junger Beschäftigter steht – und wie man das ändern könnte.